Unternehmensverkauf
Steht der Entschluss zum Verkauf des eigenen Unternehmens, ist eine sorgfältige Vorbereitung des Verkaufsprozesses zentral. Sie entscheidet massgeblich über Erfolg oder Misserfolg des Verkaufs und über den erzielbaren Preis. Der Beizug eines professionellen Beraters bringt Qualität in die Transaktion und führt unweigerlich zu einem höheren Preis.
Generell gilt, dass der höchste Preis beim Verkauf an einen Branchenpartner (Trade Sale) erzielt werden kann. Der Käufer profitiert hier von einem Synergiegewinn. Auch ein Finanzinvestor bezahlt in der Regel eine Prämie für die Erlangung der Kontrolle über das Unternehmen, doch ist diese in aller Regel geringer als bei einem Trade Sale.
Der Aufwand für einen strukturierten Verkaufsprozess sollte nicht unterschätzt werden. Sechs bis neun Monate sind die Regel.
FAQ - Unternehmensverkauf
Das eigene Unternehmen zu verkaufen ist eine Aufgabe, die gut vorbereitet werden sollte. Das gilt besonders für Unternehmer*innen, denen etwas daran liegt, ihr Lebenswerk in vertrauenswürdige Hände zu geben.
Für die meisten Unternehmer*innen ist der Verkauf des eigenen Unternehmens ein einmaliges Erlebnis, das mit hoher Komplexität und mit emotionalen Aspekten verbunden ist. Es gibt einige Schlüsselaspekte zu berücksichtigen, um einen erfolgreichen und nachhaltigen Übergang des Lebenswerks an eine*n Nachfolger*in zu gewährleisten.
Diese Fragen & Überlegungen können dabei helfen:
- Klare Ausstiegsvision formulieren
Bevor der Verkaufsprozess gestartet wird, sollte klar sein, was mit dem Unternehmen in Zukunft geschehen soll und was einen idealen Käufer kennzeichnet. Wenn das Unternehmen an eine externe Person verkauft wird, dann gibt es an dieser Stelle einige Fragen zu klären.
Wie stellen Sie sich die Zukunft des Unternehmens vor?
Wie stellen Sie sich den/die ideale Käufer*in vor?
- Klare Verkaufsentscheidung treffen
Das Unternehmen kann ganz verkauft werden oder es können auch nur Anteile verkauft bzw. behalten werden, um die Zukunft des Unternehmens weiter mitzugestalten.
Möchten Sie Ihr Unternehmen ganz verkaufen oder einen Mindestanteil behalten?
Welche Eigenschaften des Unternehmens sollte der/die Nachfolger*in beibehalten?
- Alleinstellungsmerkmale (USP) des Unternehmens
Für einen erfolgreichen Unternehmensverkauf ist es wichtig, sich über die Aussenwirkung der Firma klar zu sein. Jedes Unternehmen hat Kernkompetenzen, die es auszeichnet. Eine klare Formulierung der Alleinstellungsmerkmale (USP) bietet zum einen die Möglichkeit, in den Verhandlungen einen höheren Kaufpreis zu erzielen. Zum anderen erlaubt es, bestimmte Eigenschaften der Firma, die in emotionaler Hinsicht wichtig sind und beibehalten werden sollen, besonders herauszustellen. Dies Unterstreicht die Einzigartigkeit des Unternehmens.
Welche Aussenwirkung hat das Unternehmen?
Grundsätzlich wird bei einem Unternehmensverkauf zwischen einem Deal Share und einem Asset Deal unterschieden.
Bei einem Share Deal werden Unternehmensanteile verkauft, während es bei einem Asset Deal um den Verkauf von Wirtschaftsgütern geht. Diese Wirtschaftsgüter können entweder einzeln oder auch gebündelt veräussert werden. Bei der Vorgehensweise spielt die Rechtsform des jeweiligen Unternehmens eine entscheidende Rolle. Bei einer Kapitalgesellschaft zum Beispiel werden üblicherweise die Geschäftsanteile (Share Deal) verkauft, während bei Personengesellschaften Wirtschaftsgüter (Asset Deal) veräussert werden. Bei beiden Verkaufsformen sind die steuerlichen und rechtlichen Aspekte zu berücksichtigen.
Ein erfolgreicher Unternehmensverkauf erfordert Fachwissen und Expertise, denn bei einem Projekt dieses Ausmasses gibt es etliche Dinge zu berücksichtigen, verschiedene Phasen zu überblicken und viele komplexe Schritte zu setzen. Aus diesem Grund ergibt es durchaus Sinn, externe Spezialist*innen zu beauftragen, die sich mit dem Verkauf von Unternehmen auskennen und bei folgenden Aufgaben professionell unterstützen können:
- Zielsetzung des Verkaufs
- Ermittlung des Unternehmenswertes
- Steigerung des Firmen-Marktwertes
- Erstellung der Verkaufsdokumente
- Platzierung des Unternehmens auf dem Markt
- Auswahl von und Verhandlungen mit potenziellen Käufer*innen
- Begleitung der Unternehmensprüfungen
- Vertragsvorbereitungen
- Empfehlung von weiteren Expert*innen (z.B. Change-Management-Expert*innen)
- Vermittlung von Investor*innen
- Nachfolgeregelungen
- Begleitung der Übergabe
Der/die richtige Expert*in bringt nicht nur fachliche Kenntnisse mit, sondern sollte auch imstande sein, deine persönliche Motivation für den Unternehmensverkauf nachzuvollziehen. Nur so hast du eine*n Partner*in an deiner Seite, der/die dich wirklich versteht und in deinem Sinne handeln kann.
- Vorbereitung ist alles - Eine sorgfältige & rechtzeitige Planung spielt eine essenzielle Rolle
- Professionelle Unternehmensbewertung
- Sorge für Transparenz und Seriosität
- Bei einem seriösen Angebot sind die Verkaufsdokumente immer:
- vollständig
- fakten- und datenbasiert
- wahrhaftig und korrekt
- verständlich
- realistisch
- rational
- objektiv
- Sich bei steuerlichen und rechtlichen Themen beraten lassen
- Die Übergabe und Integration der Mitarbeiter*innen
1. Vorbereitung der Unterlagen
- Jahresabschlüsse
- Steuererklärungen
- Geschäftsplan
- Umsatzentwicklung
- Mitarbeiterverträge
- Immobilienpachtverträge
- Patente
- Lieferantenverträge
- Kundenlisten
- unternehmensspezifische Dokumente
2. Käufer*in finden
- Definiere deine*n ideale*n Käufer*in
- aktiviere dein eigenes Netzwerk
- Mache eine/einen Verkaufsspezialist*in ausfindig
3. Unternehmensnachfolger*in auswählen
- Bedenke die Zukunft des Unternehmens
- Suche nach jemandem mit den richtigen Fähigkeiten und Erfahrungen
- Wähle jemanden, dem du vertrauen kannst
- Vergewissere dich, dass die Person der Verantwortung gewachsen ist
- Sorge für eine Nachfolgeregelung
4. Prüfung des Unternehmens
- unabhängige Dritte beauftragen
- Due-Diligence-Verfahren durchführen
- Jahresabschlüsse prüfen
- rechtliche Dokumente prüfen
- Geschäftsabläufe prüfen
5. Kaufpreis verhandeln
6. Unternehmenskaufvertrag erstellen
Es gibt eine Vielzahl von Faktoren die sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf ihre Firmenbewertung haben.
Hier eine Aufzählung der zehn wichtigsten Kriterien:
- Anlass der Bewertung
- Branchenzugehörigkeit des Unternehmens
- Eigenschaften des Kundenstamms
- Abhängigkeit vom Unternehmer
- Geschäftsführergehalt
- Erzielter Umsatz und Gewinn
- Investitions- und Modernisierungsbedarf
- Saisonalität
- Zyklizität
- Umsatzarten
- Ertragswertverfahren
- Multiple Unternehmensbewertung
- Vereinfachtes Ertragswertverfahren
Kommt vor allem bei nicht börsennotierten Unternehmen vor
Die Formel zur Berechnung des Firmenwertes lautet:
Vereinfachter Ertragswert = Durchschnittsertrag x Kapitalisierungsfaktor
- Substanzwertverfahren
Hilfswert vor allem für die Bewertung kleiner Betriebe mit teuren Maschinen oder Immobilien. Hierbei werden keine immateriellen Vermögensgegenstände berücksichtigt.
Formel:
Substanzwert = Markt-/Verkehrswert des Firmenvermögens – Schulden
Eignet sich mehr für das Festlegen eines Mindestpreises
- AWH-Standard
Die meisten Spezialisten bewerten unabhängig der Betriebsart und Grösse nach diesem aus der Industrie stammenden Verfahren
- Discounted-Cash-Flow-Verfahren (DCF-Verfahren)
Aufgrund der Komplexität sind die exakten Kosten eines Unternehmensverkaufs oder einer Unternehmensnachfolge im Vorfeld nicht vorherzusagen.
Zu typischen Kosten eines Unternehmensverkaufs gehören z. B.:
- Erstellung eines Unternehmensexposee und einer Unternehmensbewertung
- Suche von Unternehmensnachfolgern mit Prüfung der Hintergründe und Absichten
- Gezielte Ansprache von abgestimmten Kaufinteressenten
- Verhandlungsbegleitung und -moderation
- Vorbereitung einer Absichtserklärung (Letter of Intent bzw. LoI) oder eines Term-Sheets
- Due Diligence (DD), d.h. die Tatsachen- bzw. die Stärken- und Schwächen Prüfung einer Unternehmung im Detail
- Kosten für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Anwälte zur Begleitung aller steuerlichen und rechtlichen Fragestellungen, Erstellung des Kaufvertrages
- Notarkosten
- Erfolgsprovision
So bewegen sich die Kosten eines Unternehmensverkaufs durchschnittlich zwischen 5 und 10% der Transaktionssumme. Dies beinhaltet dann zumeist die Kosten aller an der Transaktion beteiligten Berater, Spezialisten und Dienstleister.